English
Forum
Sprachauswahl
Neues
Downloads
Probleme mit Simon 1 & 2
Geplante Projekte
Simon 1
Handlung
Die Figuren
Eindruck
Sprecher & Lokalisation
Simon 2
Handlung
Sprecher & Lokalisation
Simon 3D
Kurzbeschreibung
Simon 4
Eindruck
Simon 5
Eindruck
Sprecher
Eingestellte Fan-Projekte
Simon 1 Director's Cut
Sonstiges
Kontakt / Impressum
Simon the Sorcerer
www.Best-StS.de


Simon the Sorcerer 4
Wer will schon Kontakt?

Eindruck


Am 31. Januar 2013 habe ich nun auch Simon 5 durchgespielt und möchte hier meinen Eindruck vom Spiel vermitteln. Gleich vorweg: Es ist nicht besonders gut. Zwar ist es nicht so schrecklich wie Attila es beschrieben hat, aber dennoch hat es weitestgehend enttäuscht. Ich bin froh, dass ich für das Spiel nur 2,99 €gezahlt habe und mir nicht – wie bei Simon 4 – das Spiel direkt nach der Veröffentlichung zum Preis von ca. 50 € gekauft habe.

Beim Startbildschirm kommt schon eine sehr ungewöhnliche Musik, die ich einem Simon-Spiel – selbst von Silver Style – so nicht erwartet hätte. Sie klingt zwar schön, passt aber mehr zu einem Konzert klassischer Musik. Simon sieht auf dem Menübild auch schon merkwürdig aus. Aber ich dachte: Na gut, ist nur das Titelbild, im Spiel wird er schon besser aussehen. Leider Fehlanzeige. Statt des gut gefallenden Stils, der realitätsnah ausgelegt war, hat man nun einen unwirklichen Zeichentrickstil gewählt. Er wirkt einfach nur billig und man hat den Eindruck, die Entwickler wollten Geld sparen.

A propos sparen: Bei der Musik wurde offenbar das Budget im Vergleich zu Simon 4 noch weiter gesenkt. Es gibt noch weniger Musik. Da dies recht wenig ist, ertönen im Spiel nur noch nach stillen Pausen die kurzen Musikpassagen, die für den Raum vorgesehen sind. Diese wiederholen sich in den anderen Räumlichkeiten des Spiels dermaßen oft, dass sie schon anfangen, einem auf den Geist zu gehen.

Bei der Zoom-Animation auf die sogenannte Zauberwelt dachte man ja noch, dass das etwas werden könnte, aber die nachfolgende Szene ist einfach nur langweilig. Keine Spannung, recht öde.

Was besonders nervt: Simon ist nun zu einem faulen Pascha und Streiche-Andy verkommen. Das passt so gar nicht zu ihm. Und die Beziehung mit Alix ist ein reiner Ehekrach. Letztere wird im Laufe der Geschichte von den Aliens entführt und taucht bis kurz vor Schluss des Spiels nicht mehr auf, geschweige denn spielt irgendwie sonst eine Rolle.

In die Zauberwelt haben jetzt auch technische moderne Geräte wie Fernseher und Internet Einzug gehalten, was für Calypsos Dimension total untypisch ist. Außerdem wird in einer Szene noch angedeutet, dass Simon sich versaute Filme von seiner Freundin ohne deren Wissen mit der Kamera dreht. Also so etwas gehört nun wirklich nicht in Simon-Spiel! Es ist ein Adventure und kein Schmuddel-Film!

Bei den Figuren sind diesmal sowohl alte Bekannte aus dem Vorgänger dabei als auch neue. Zur ersteren Sorte gehören Wolf und Rotkäppchen. Der Wolf kommt hier noch am besten weg. Seine Rolle wurde weiterentwickelt und ist glaubhaft. Rotkäppchen hingegen wurde zu einer überdrehten Emanze umgestaltet, deren Lieblingshobby es ist, Männer zwischen die Beine zu treten. Na klasse! Wahrscheinlich hat dafür das Spiel auch zurecht seine USK-Einstufung „Ab 12 Jahren“ erhalten. Der Sumpfling ist auch wieder dabei, nervt aber nur noch und scheint die Handlung eher zu behindern, als voranzubringen. Während er im ersten bis dritten Teil immer nur von „Freund“ gesprochen hat, redet er jetzt auf einmal auffallend oft von „Freund Simon“, was ich sehr unpassend finde. Es wurde zudem der Flaschengeist aus Simon 2 mit Gewalt eingeführt, der hier komplett anders aussieht und auch eine ganz andere Rolle übernimmt. Er ist nun ein rauchender Sigmund Freud, der Leute psychologisch analysiert. Er hat nichts mehr mit seiner Originalrolle zu tun. Ich frage mich wirklich, warum man dafür den Flaschengeist so verunstalten musste und nicht einfach eine neue Figur eingeführt hat.

Die Geschichte dümpelt so vor sich hin. Es gibt keinerlei überraschende Wendungen mehr wie im Vorgänger. Die Auflösung am Ende mit den Aliens wirkt an den Haaren herbeigezogen. Es gibt nach dem Durchspielen die Möglichkeit, sich die Sätze der Aliens in den meisten Szenen auf Deutsch anzuhören, doch besonders lustig ist das nicht, sondern wirkt eher nach hingebogenem Humor, der nicht zündet.

Sicher gibt es auch ein paar helle Momente. Das witzigste fand ich, als man seinen Praktikantenvertrag ausgestallten sollte und dieser sowohl zu Simons Vorstellungen passen sollte als auch zu denen seines Chefs. Dass man dasselbe Rätsel deshalb verdoppelt hat, indem man für den Wolf auch einen erstellen sollte, zeugt jedoch von wenig Kreativität. An einer anderen Stelle, als Rotkäppchen Simon als Nummer Zwei bezeichnete, musste ich zumindest schmunzeln. (Anmerkung: In Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert bezeichnet Captain Picard seinen ersten Offizier stets als Nummer Eins.)

Das Spiel selbst ist viel zu kurz. Als ich auf dem Raumschiff war, hätte ich erwartet, dass ich erst ein Viertel des Spiels hinter mich gebracht hätte und der größte Teil noch vor mir liegt. Leider habe ich mich geirrt und das Spiel noch am selben Tag fertiggespielt.

Nach dem Abspann wird vom Flaschengeist Siggi (der in Simon 2 übrigens noch Fred hieß) Simons Profilanalyse bei schwarzem Bildschirm vorgetragen. Wie das Profil genau zustande kommt, kann ich nicht sagen. Ich vermute allerdings, dass eine Entscheidung beim Hammer für einen der drei Wege dafür mitverantwortlich ist. Die Entscheidung an dieser Stelle allein schien bei meinem Test jedoch nicht das Endergebnis zu beeinflussen. Wahrscheinlich ist auch noch der Dialog zwischen Maulwürfen und Außerirdischen ausschlaggebend.

Sobald Siggi damit fertig ist, wird noch in vermeintlich witziger Weise vom weiteren Schicksal aller Figuren berichtet. Dies geschieht ebenso bei schwarzem Hintergrund, jedoch mit einem Standbild oder einer spärlichen Animation der jeweiligen Figur. Mir kamen spontan Erinnerungen an 486er Zeiten. Für so etwas braucht man eigentlich keinen modernen superschnellen Computer. Überhaupt wirkt diese ganze Szene so, als hätten die Entwickler ein ganz schlechtes Gewissen wegen der kurzen Spiellänge bekommen und wollten das damit eben wieder gutmachen. Gelingt allerdings nicht und macht zudem auch die weitere Simon-Geschichte kaputt.

Fazit: Dem Spiel würde ich eine 5 geben. Ich verstehe nun die Desillusion von Attila Arnold, dem ehemaligen Simonology-Betreiber. Für 3,00 € ist das Spiel dennoch akzeptabel und als Simon-Fan kann man es sich für diesen Preis schon anschaffen, sollte jedoch seine Ansprüche stark herunterschrauben.

Seitenaufrufe: 95341